Eigentlich hätten wir gar nicht so weit gegen Norden reisen muessen, um genuegend Schnee fuer eine Skitour zu finden: in Stockholm hat es fast so viel Schnee wie im Norden!
Nach einer guten Nacht genossen wir noch eine Tasse Kaffee im Speisewagen, bevor Barbara in Gällivare ausstieg.
In Kiruna wurde ich von Ann-Kristin, einer Bekannten einer Freundin von mir, herzlich in Empfang genommen. Gluecklicherweise waren die Strassen mit Schnee bedeckt und nicht gestreut, so dass es ganz leicht war, zu Fuss mit der Pulka im Schlepptau quer durch die Stadt zu Ann-Kristins Wohnung zu gelangen.
Der Nachmittag war fuers Einkaufen reserviert. Die zwei Packete lagen auf der Post und waren völlig intakt. So ging es weiter zum Farbgeschäft, wo ich 5 Liter Reinbenzin bestellt hatte. Aufgrund von irgendwelchen konfusen Lieferprobleme, ist das Benzin aber nicht angekommen. So chauffierte mich Ann-Kristin zu zwei anderen Farbgeschäften - ohne Erfolg. Da ich einen Multifuelkocher benutze, könnte ich auch mit Autobenzin, Diesel oder Rasenmäherbenzin kochen. Aber Reinbenzin ist halt das, was ich am liebsten benutze, weil es den Kocher am wenigsten verrust. So gingen wir erstmal Essen einkaufen... 15 Tage Essen - tja, das gab ein ganzer Einkaufswagen voll Muesli, Suppen, Brot, Kekse, Oel, Teigwaren, Hirse usw.
Danach setzten wir die Jagd auf Brennstoff fort: ein Sportgeschäft, das auf Outdoor spezialsiert ist, sollte Hilfe schaffen in Form von Primus-Powerfuel - Brennstoff speziell fuer Kocher. Nein, auch da wurden wir nicht fuendig...
Wir gingen erstmal nach Hause. Intersport im Zentrum oder dann Statoil und Rasenmäherbenzin waren meine letzten Optionen. Und endlich: ein Anruf bei Intesport beendete die Jagd und ich hatte meine 5 Liter Brennstoff!
Nun konnte ich in Ruhe den Tjälknöl - eine Art Roastbeef, allerdings aus Elchfleisch und zum Schluss in einer Salzlake mariniert - zubereiten. Dies soll mich fuer drei Mahlzeiten mit Fleisch versorgen.
Aber erst wollten wir mal was Essen nach dieser Einkaufsodyssee: Ann-Kristin zauberte feines Elch-Geschnätzeltes in Rahmsauce hervor und servierte dazu die typischen nordländischen Mandelkartoffeln. Erdbeeren aus Ohtanajärvi (nahe Pajala)... weit nördlich des Polarkreises und Vanille-Eis genossen wir zum Dessert.
Am Abend gingen wir zum Folkdans (Volkstanz) der örtlichen Gruppen. Die Leute hier sind nicht nur enorm gastfreundlich, sondern auch offen, herzlich und unkompliziert. So wurde ich einfach kurz in die Tänze eingefuehrt - ich gab mein bestes - denn vor diesem Abend kannte ich ausser Walzer keine Tänze. Ich durfte Schottisch und Kreuz-Schottisch lernen. Am meisten war ich aber vom Humpa angetan - nicht zu verwechseln mit Hambo! Beim Polska schaute ich zu - das ist ungefähr wie Tangotanzen und braucht schon ein bisschen mehr Uebung!
Nun ist die Pulka mal grob gepackt und wartet mit mir, heute Nachmittag mit dem Bus nach Karesuando zu fahren.
Eine Lektion "Spark" gabs heute Morgen auch noch!!! Ein Spark ist ein Gerät, mit zwei Kufen, einem Sitz (in Form eines Holzstuhls) auf dem man sich beim fahren abstuetzt und so sich auf dem Schnee vorwärts bewegen kann. Dazu stösst man mit den Fuessen ab - ähnlich einem Trottinett.
Das Wetter fuer die kommenden Tage sieht nicht schlecht aus, nicht zu kalt und nicht zu windig!
Hej så länge!
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