Sonntag, 29. Januar 2012

Die kleinen Schritte...

Physiotherapie auf Stufe Vollgas zeigt Wirkung. Die erste Woche stand noch ganz unter dem Motto "No pain - no gain"... und nach einer Woche konnte ich immerhin konstatieren: much pain - much gain: das Knie wurde beweglicher! Nun nach drei Wochen sind die Fortschritte nicht mehr ganz so riesig, ich muss mich wieder an kleinere Schritte gewöhnen, aber immerhin.
Draussen ist es skandinavisch kalt und mit starkem Ostwind fühlt es sich richtig nordisch an! Also packte ich mich für meine sonntägliche Trainingsrunde Gehen à 2.4 km in mein Wintertrekking-Outfit und testete die neue Jacke auf Winddichtigkeit. Auch mein neues GPS, das ich mir noch kurz vor Entdeckung des Meniskusrisses zugelegt habe, durfte mal frische Luft schnappen und mir zeigen, wie lange und wie schnell (!) ich doch schon unterwegs bin. Spass muss sein!

 

Bis zum Trekken mit Vollausrüstung oder gar Klettern oder Hochgebirgstouren ist es noch ein langer Weg. Noch ist mein Gang hinkend und unsicher (wegknicken) und allzulange will mein Knie noch nicht belastet werden. Dann reagiert es ziemlich beleidigt, schmerzt und schwillt an. Aber ich bleibe dran! Ich glaube, ich darf auch jetzt in dieser Rehazeit davon profitieren, dass ich mal Spitzensport betrieben habe, mich grundsätzlich gerne bewege und es mir deshalb vielleicht leichter fällt als anderen, das Programm durchzuziehen und wirklich täglich mehrmals die Dehn- und Kraftübungen mache. Schliesslich trainierte ich ja vor der OP auch mehrmals wöchentlich und freute mich auf meine Running- oder Walkingrunden in der Natur.
Nächster Milestone ist in drei Wochen: Kontrolltermin beim Arzt.



Donnerstag, 12. Januar 2012

Vollgas!

Im letzten Eintrag habe ich geschrieben: "Scheint, dass ich langsam lerne, Dinge, die ich nicht ändern kann, gelassen hinzunehmen und meine Energie da einsetze, wo ich auch etwas bewegen kann." Scheint, dass ich eine Vorahnung gehabt habe: Jetzt kann ich meine Energie voll einsetzen, um die Verklebungen, welche mein Knie in der Beugung einschränken und Schmerzen verursachen, wieder los zu werden. Auch die gewonnenen Fähigkeiten, mich in Geduld zu üben, werde ich noch weiter trainieren können und müssen, denn solche Verklebungen wegzutherapieren ist gemäss meinem Arzt ein langwieriger Prozess, die Verbesserungen nur in ganz kleinen Schritten sichtbar und ausserdem ziemlich schmerzhaft.
Mit anderen Worten: Physiotherapie auf Stufe "Vollgas" ist nun angesagt. Dazu werde ich die Thermalbäder der Umgebung erkunden und damit hoffentlich weitere Fortschritte machen und natürlich täglich zu Hause üben. Es ist hart, aber immerhin habe ich das Gefühl, selber etwas an der Situation ändern zu können. Das motiviert mich.
Heja! Heja! Heja!

Sonntag, 8. Januar 2012

Sieben Wochen...


Vor sieben Wochen habe ich mich einer Knieoperation unterzogen. Dass die Heilung Geduld brauchen würde, haben mir viele Leute gesagt und mir wurde auch bald bewusst, dass ich nun ein bisschen kürzer treten und Sport mal etwas aus meinen Gedanken streichen muss.
Nach Komplikationen ist mein Knie immer noch nur gering belastbar und die Beugung stark eingeschränkt. Sieben Wochen humple ich schon durch die Gegend. Geduld? Ja, ich habe Geduld. Oder ist das jetzt schon die grosse Gelassenheit, die sich bei mir zeigt? Scheint, dass ich langsam lerne, Dinge, die ich nicht ändern kann, gelassen hinzunehmen und meine Energie da einsetze, wo ich auch etwas bewegen kann.

In letzter Zeit sind mir auch immer wieder Bilder und ganze "Filme" von meinen Abenteuern auf Ski und zu Fuss durch den Kopf gegangen. Schöne Erinnerungen. Besonders die Bilder von den letzten beiden Wanderungen aufs Rothorn oberhalb der Kl. Scheidegg (Klettersteig) und im ersten Schnee übers Hohtürli sowie von meiner Skitour quer über die Finnmark im 2010 sind mir besonders präsent. Es ist schön, sich an solche wunderbaren Erlebnisse erinnern zu dürfen.
Wenn es mir besonders gut ging unterwegs in der Natur, ich den Augenblick so richtig genoss, war ich immer sehr dankbar, dies überhaupt erleben zu dürfen.Interessanterweise kann ich meine Fotos und Videos aber im Augenblick nicht so richtig geniessen, es schmerzt mich irgendwie, vielleicht, weil es so ungewiss ist, wann ich wieder los kann, ich kein Ziel vor Augen habe.

Ich bin auch gespannt darauf, wie mir der Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten vorkommen wird. Ich hatte einen super Herbst im Hinblick auf die konditionellen Vorbereitungen auf die Skating-Saison. Ich fühlte mich wohl, wenn ich drei Stunden über die Jurahöhen rennen durfte. Aber ich hatte auch wiederholt im Training so Gedanken, wohin das eigentlich führt, wenn man jedes Jahr noch länger rennen will, noch weiter, auf noch höhere Berge steigen? Wo fange ich wieder an, wenn ich langsam zurück komme? Kann ich wieder rennen? Klettersteig gehen? Über unwegsames Gelände wandern und durch Flüsse waten? Zelten? Und vor allem: wann? Muss ich mich sportlich neu orientieren? Zum Glück steht noch mein Kajak im Keller!


Montag, 2. Januar 2012

Der nächste Winter kommt bestimmt!


Von Ende Februar bis Mitte März hätte ich gerne meine Ausrüstungs-Test- und Alaska-Trainingstour im Kiruna-Fjäll unternommen. Aber eben, hätte...  Nichtsdestotrotz habe ich mich nun in mein Hintern geklemmt und die im Herbst noch voller Tatendrang angefangenen MYOG-Teile fertiggestellt (MYOG = make your own gear).

Das erste war, ein paar gewalkte Unterzieh-Fausthandschuhe zu stricken und zu filzen. Der erste Versuch wurde zum willkommenen Weihnachtsgeschenk für meinen Schwager, weil sie noch ein bisschen weit von der Idealgrösse entfernt waren nach dem Filzen. Beim zweiten Versuch hat's dann geklappt:


Und wenn schon MYOG, dann farblich abgestimmt auf die neue Winterjacke ;-)

Stricken ist meine Spezialität, während mich Nähen schon bedeutend mehr fordert. Ein paar Wärme-Kuschel-Hosen fürs Zelt sollten noch her. Selbermachen, vielleicht mit Primaloft-Füllung? Wäre schön. Dann die Idee: Ich kaufte mir im Herbst eine billige Daunenhose und passe die meinen Bedürfnissen an. So trennte ich die Seitennähte auf und nähte einen Reissverschluss ein, passte einen Klemmschutz ein und verstärkte das Gesäss mit Cordura. Voilà:









Sonntag, 1. Januar 2012

Happy New Year!


Was vor uns liegt
und was hinter uns liegt
sind Kleinigkeiten zu dem, was in uns liegt.
Und wenn wir das, was in uns liegt,
nach aussen in die Welt tragen,
geschehen Wunder.
Henry David Thoreau