Sonntag, 8. Januar 2012

Sieben Wochen...


Vor sieben Wochen habe ich mich einer Knieoperation unterzogen. Dass die Heilung Geduld brauchen würde, haben mir viele Leute gesagt und mir wurde auch bald bewusst, dass ich nun ein bisschen kürzer treten und Sport mal etwas aus meinen Gedanken streichen muss.
Nach Komplikationen ist mein Knie immer noch nur gering belastbar und die Beugung stark eingeschränkt. Sieben Wochen humple ich schon durch die Gegend. Geduld? Ja, ich habe Geduld. Oder ist das jetzt schon die grosse Gelassenheit, die sich bei mir zeigt? Scheint, dass ich langsam lerne, Dinge, die ich nicht ändern kann, gelassen hinzunehmen und meine Energie da einsetze, wo ich auch etwas bewegen kann.

In letzter Zeit sind mir auch immer wieder Bilder und ganze "Filme" von meinen Abenteuern auf Ski und zu Fuss durch den Kopf gegangen. Schöne Erinnerungen. Besonders die Bilder von den letzten beiden Wanderungen aufs Rothorn oberhalb der Kl. Scheidegg (Klettersteig) und im ersten Schnee übers Hohtürli sowie von meiner Skitour quer über die Finnmark im 2010 sind mir besonders präsent. Es ist schön, sich an solche wunderbaren Erlebnisse erinnern zu dürfen.
Wenn es mir besonders gut ging unterwegs in der Natur, ich den Augenblick so richtig genoss, war ich immer sehr dankbar, dies überhaupt erleben zu dürfen.Interessanterweise kann ich meine Fotos und Videos aber im Augenblick nicht so richtig geniessen, es schmerzt mich irgendwie, vielleicht, weil es so ungewiss ist, wann ich wieder los kann, ich kein Ziel vor Augen habe.

Ich bin auch gespannt darauf, wie mir der Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten vorkommen wird. Ich hatte einen super Herbst im Hinblick auf die konditionellen Vorbereitungen auf die Skating-Saison. Ich fühlte mich wohl, wenn ich drei Stunden über die Jurahöhen rennen durfte. Aber ich hatte auch wiederholt im Training so Gedanken, wohin das eigentlich führt, wenn man jedes Jahr noch länger rennen will, noch weiter, auf noch höhere Berge steigen? Wo fange ich wieder an, wenn ich langsam zurück komme? Kann ich wieder rennen? Klettersteig gehen? Über unwegsames Gelände wandern und durch Flüsse waten? Zelten? Und vor allem: wann? Muss ich mich sportlich neu orientieren? Zum Glück steht noch mein Kajak im Keller!


Keine Kommentare: