Samstag, 16. Juli 2011

Mettelhorn, 1. Versuch

Frühmorgens habe ich mich auf den Weg nach Zermatt gemacht, mit dem Ziel, das Mettelhorn, 3408 m.ü.M. zu besteigen. Gemäss den Wetterprognosen sollte nichts dagegen sprechen. Doch je weiter der Zug sich Zermatt näherte, je düsterer und wolkenverhangener wurde es.
Gleich aufgeben wollte ich nicht. Mal bis zum Hôtel du Trift auf gut 2500 m.ü.M. wollte ich auf alle Fälle mal wandern, denn dorthin führt ein gut ausgebauter Bergwanderweg.

























Im Trift angekommen zeigte sich zwar die Sonne, doch mir war es zu unsicher, mich auf einen alpinen Wanderweg (die blau markierten Wege) zu begeben und im obersten Teil auch noch ein Stück über einen Gletscher zu gehen. Ausserdem lag der Kompass zu Hause (tststs...).


So entschied ich, via Höhbalmen wieder nach Zermatt abzusteigen. So hatte ich mindestens eine schöne Trainingstour absolviert mit 1200 Höhenmetern und etwa 4 Stunden Marschzeit.


Unterwegs durfte ich noch den berühmten Schwarznasenschafen begegnen und auch das Matterhorn zeigte sich durch die Wolken.





















Der zweite Versuch wird im September unternommen!

Freitag, 8. Juli 2011

Barrhorn & Biwak






Auf einen hohen Berg steigen, biwakieren und drei Tage lang draussen in der Natur verbringen der Gedanke daran brachte mir schon Tage zuvor viele freudige Gefühle.





























Und am Samstagmorgen, 2. Juli stand ich um 7.07 Uhr auf dem Gipfel des Üsser Barrhorn, 3610 m.ü.M., der höchste Wanderberg Europas. Ich genoss die Sonnenstrahlen, das Gefühl, da „oben“ zu stehen und war erstaunt, dass alles so gut ging. Ein Grund, warum ich so hoch hinauf wollte, war zu testen, wie gut ich die Höhe ab 3200 m vertrage. Bestens! Ist das Resultat. Ja, dieser Gipfel hat schon Geschmack auf mehr gemacht…

Die Nacht vor dem Gipfel habe ich auf den letzten Quadratmetern grünem Untergrund auf 2875 m.ü.M. verbracht. Es war eine kalte (unter null Grad), aber ruhige Nacht - ich fühlte mich wie in Skandinavien, sicher und frei!

Nach meinem Gipfelsturm machte ich erst einmal Halt in der Turtmannhütte, genoss Brot & Käse und eine Cola. Dann ging es weiter Richtung Forclettapass und Zinal. Eigentlich hätte ich gerne unterwegs nochmals eine Nacht in der Höhe geschlafen. Mein erster möglicher Biwakplatz war nach dem ersten steilen Abstieg vom Pass. Das wäre perfekt gewesen. Doch was ich „fühlte“ bestätigte sich, als ich bei der nahegelegenen Alp Nava um Erlaubnis fragte: ich wurde schon lange, lange beobachtet. Mir war auf alle Fälle nicht wohl beim Gedanken, da in der Nähe zu schlafen. So ging ich auf den Rat der Leute dort weiter zur Alp Barneuza, wo es mögliche Stellplätze gehabt hätte, aber niemand da war, den ich um Erlaubnis hätte fragen können. …. Also ging ich weiter… weil ich ja noch den Campingplatz von Zinal auf der Karte entdeckt hatte.

So kam ich um 18.45 Uhr, nach etwa 11 Stunden wandern, in Zinal beim Campingplatz an. Doch dieser Campingplatz existierte, wie mir mitgeteilt wurde, schon seit zwei Jahren nicht mehr. Auch waren sämtliche Zimmer ausgebucht, weil ein Fussballturnier im Dorf stattfand. Aber nervös wurde ich deswegen nicht, ich hatte ja Schlafsack, Zelt und Kocher!

Die Wirtin im Hotel Alpenrose füllte mir netterweise meinen Wasservorrat. So könnte ich mich also schon irgendwo einfach auf eine Parkbank legen oder so… doch dann meldete sich eine Angestellte: Ich könne bei ihr übernachten! So stellte ich also mein Tarptent in ihrem Garten auf...

Die Tour war landschaftlich wunderschön. Auch die erste Biwaknacht hat mir gefallen. Doch irgendwie bin ich noch zu wenig abgeklärt, um mich in der Schweiz einfach irgendwo hinzulegen, wo es einigermassen legal ist, eine Nacht im freien zu verbringen. Das muss ich wohl noch etwas üben!