Sonntag, 29. Mai 2011

Anders wandern I – auf dem Wasser


Meistens bin ich auf meinen Wanderungen zu Fuss unterwegs. Aber da gibt es noch mein Faltboot, das ich ab und zu für eine Wanderung auf dem Wasser gebrauche. So ein Faltboot ist sehr praktisch wenn man von A nach B möchte. Am Punkt A einfach „entfalten“ und am Punkt B wieder „zusammenfalten“, in den dazugehörenden Rucksack verstauen und sich mit den öffentlichen Verkehrsmittel wieder nach Hause chauffieren lassen. Und so eine Ausrüstung muss auch gar nicht viel wiegen. Mein Boot, Typ Seakayak, 4.5 m lang, etwa 20kg, inkl. Schwimmweste und andere Sicherheitsausrüstung, Paddel und Picknick

Die gestrige Flusswanderung führte von Büren an der Aare nach Solothurn. Die Aare ist zwar ein Fluss, aber auf diesem Abschnitt gibt es kein gemütliches Sich-Treiben-Lassen, stattdessen heisst es 17.2 km paddeln! Von den teilweise dramatisch niedrigen Wasserständen die sonst überall in der Schweiz herrschen sieht man auf der Aare fast nichts, da dieser Streckenabschnitt stark reguliert ist (Staustufen in Port und Flumenthal).

Das Wasser der Aare ist sehr klar, an einigen Orten sieht man bis auf den Grund. Das Ufer ist fast überall mit Steinen befestigt, nur gerade dort wo Naturschutzzonen eingerichtet sind, kann man das natürliche Flussufer bestaunen. Dort ist aber anlegen verboten, um die Tier- und Pflanzenwelt zu schonen. Biberspuren, zahlreiche Enten- und Schwanennester sowie die Storchennester bei Arch und Altreu durfte ich auf meiner Fahrt beobachten. Wüsste ich etwas mehr über Vögel, hätte ich bestimmt noch mehr zu berichten!

Viele Boote habe ich nicht gesehen. Überhaupt: es war sehr ruhig auf dem Fluss. Und da auf vielen Abschnitten die Geschwindigkeit auf 15km/h begrenzt ist, fühlte ich mich richtig sicher und konnte die Landschaft, den Fluss und die Aussicht richtig in mich aufsaugen. Wenn ich auf den grossen Seen unterwegs bin, habe ich stets etwas Angst davor, von den schnellen Booten nicht rechtzeitig gesehen zu werden. Auf der Aare verkehren auf diesem Abschnitt auch Kursschiffe, aber diese hört man rechtzeitig und es ist genügend Platz um auszuweichen. Da wird es auf dem Broye-oder Zihl-Kanal oftmals bedeutend enger…

In Solothurn genoss ich die letzten Meter durch die Stadt paddelnd, unter den Brücken hindurch und wohl von einigen Gästen in den zahlreichen Gaststätten am Ufer beobachtet. Glücklicherweise landete ich gekonnt und sicher bei einer schmalen Treppe und hievte mein Boot an Land, wo es nach einer kurzen Trocknungszeit wieder in den Packsack wanderte. Mit Bus und Zug ging es nach Hause.



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